Viele
der Sensationen waren hier schon im Voraus bekannt geworden und
dennoch überraschte der dritte Teil der Saga mit ungeahnten
Möglichkeiten. Endlich erstrahlte das Spiel in SVGA, was den
Spielspaß wesentlich erhöhte. Endlich konnte man die Gegner aus
großer Entfernung schon detailliert sehen, auch wenn die
Rechnerleistung damals, wie bei den beiden Vorgängern, schon
überdurchschnittlich sein mußte. Dann die Filmsequenzen: War
die Sprachausgabe und die Animation im zweiten Teil schon
großartig gewesen, präsentierte Origin hier zum ersten mal
echte Schauspieler, die im Bluescreen Verfahren in einen
gezeichneten Hintergrund einkopiert wurden. Realismus pur. Und
die einzelnen Rollen wurden exzellent besetzt.
Den
Helden Cristopher Blair, der nun endlich einen festen Namen
bekam, spielt Mark Luke Skywalker Hamill, und den
strengen Admiral Tolwyn gibt Malcolm McDowell. Tom Wilson spielt
einen der vielen Charaktere aus dem 2. Teil, nämlich
Maniac. Ebenso präsentierten sich der Sound und die
Musik schon in hervorragender 16-bit Qualität. Das alles hatte
natürlich seinen Preis und so nahm das Spiel auf großzügigen 4
CDs Platz. Erste Anzeichen dafür, daß 650 MB doch nicht genug
sein könnten.
Nachdem
man, am Ende des zweiten Teils, nun endlich mit der schönen
Französin Devereaux (Angel) zusammengekommen war,
muß man sich im Intro nicht nur anhören, daß sie verschwunden
ist, sondern auch, daß es der Concordia ebenso erging wie der
Tigers Claw. Abgeschossen aus dem Hinterhalt. Versetzt wird
man dann schließlich von Tolwyn persönlich auf die TCS Liberty.
"Ein Schiff mit langer Tradition." So Tolwyn wörtlich.
Ein etwas älterer Kahn also. Und wieder einmal wird Blair
dorthin abgeschoben. Schnell merkt er auch, daß der Krieg nicht
gerade zum besten steht, denn jede Mission ist eigentlich ein
Verteidigungsversuch. Neu ist hier, daß man bei den meisten
Missionen sein Schiff und die Bewaffnung wählen kann, sowie den
Flügelmann. Hier gibt es durchaus gute und schlechte
Möglichkeiten. Je nach Einsatzziel ist es z.B. nicht ratsam ein
Schiff ohne Torpedos zu nehmen, wenn das Missionziel ein Kreuzer
oder Trägerschiff ist. Das gilt auch für die Flügelmänner.
Einen fähigen Flügelmann zu haben ist von unschätzbarem Wert.
Wie
oben schon erwähnt hat sich die Graphikengine total geändert.
Weg sind die schnellen, aber relativ groben Voxelgrafiken und
erschienen sind dafür texturierte Polygone, die allerdings auf
die Rechenleistung drücken. Ebenfalls verschwunden sind die
schönen, behäbigen kugelförmigen Bälle, die vormals die
Schüsse dargestellt hatten und bei denen man sich die Energie
noch vorstellen konnte. Ersetzt wurden sie durch kleine Striche,
die zudem den Nachteil haben, daß die gegnerischen Schiffe nicht
mehr so einfach zu treffen sind. Auch ist das ganze Spiel
schneller geworden. Wer sich bei WC2 noch behäbig mit seinem
Broadsword einem feindlichen Jäger nachgedreht hat wird jetzt
feststellen, daß er schon einige Grundmanöver beherrschen muß,
um nicht sofort pulverisiert zu werden. Wichtigstes Hilfsmittel
ist auch hier immer noch der Nachbrenner.
Ebenso
kann der Verlauf der Geschichte leicht beeinflußt werden, indem
man in den Filmsequenzen einige Male die Möglichkeit zu einer
Entscheidung hat. Zwischendurch spielen viele kleine Plots, wie
z.B. die Geschichte um Hobbes. Viele der Besatzungsmitglieder
hegen großes Mißtrauen gegen einen Kilrathi an ihrer Seite. Nur
Blair ist der einzige, der Hobbes verteidigt. Ebenso erwirbt sich
Blair auch von den Kilrathi in einer Übertragung den Titel
Heart of the Tiger (Herz des Tigers), wegen seiner
Tapferkeit im Kampf, die den Kilrathi ja alles bedeutet.
Die
Geschichte entwickelt sich schließlich so weit, daß in einem
verzweifelten Versuch eine Top-Secret Entwicklung der Föderation
aktiviert wird. Die sogenannte Behemoth ist ein
Schiff, daß in der Lage sein soll, ganze Planeten zu zerstören.
Allerdings wird dieses Schiff schon bei einem Test von einer
Angriffsstreitmacht abgeschossen. (Da dies in einer Mission
geschieht, an der man selbst beteiligt ist, wird man verzweifelt
versuchen, das Ding zu retten. Machbar ist dies allerdings nicht
und auch nicht so gedacht.) Daraufhin zieht die Föderation einen
weiteren Joker aus dem Ärmel: Eine Thermonuklearbome, deren
Sprengkraft ebenfalls ausreicht um ganze Planeten zu vernichten.
Als Ziel wird Kilrah, der Heimatplanet der Katzen selbst,
ausgewählt. Die gesamte Föderation kümmert sich um ein
Ablenkungsmanöver und man darf dann selbst, mit drei
Flügelmännern, diese zweiteilige Mission beginnen. Inzwischen
hat unser Schiff sogar schon eine Tarnvorrichtung bekommen, die
zwar nur einmal aktiviert werden kann, dafür bringt sie uns aber
Heil durch die erste Mauer an Gegnern. Schließlich tanken wir
noch einmal auf und brechen zur alles Entscheidenden Schlacht um
Kilrah auf. Es ist ziemlich mühselig den langen Weg entlang zu
fliegen um endlich am richtigen Punkt für die Bombe angekommen
zu sein. Danach folgt allerdings dann zur Belohnung das große
Finale und die übliche Feier. Sogar Tolwyn läßt sich zu einem
Lob hinreißen. Mit den übrigbleibenden Kilrahi wird ein
Friedensvertrag geschlossen und man könnte meinen, die
Geschichte sei vorbei.
Aber das Ende eines so langen Krieges sollte nicht ohne Folgen bleiben...
Last updated: 29.09.1997, Total 6 times