Wing Commander - Prophecy

 

Der neue BomberNein, dies ist nicht Wing Commander 5. So zumindest will es das neue Designteam, daß sich darangemacht hat, die erfolgreiche Saga fortzusetzen. Chris Roberts hat Origin verlassen und nun will man mit einer neuen Engine wieder zurück zu mehr Spiel und weniger Film. Eine gute Story im Hintergrund soll es trotzdem geben, nur eben nicht so groß. Wing Commander 4 verschlang gigantische 18 Millionen Dollar, Prophecy ist mit 3 ausgekommen. Der Stil der Filmsequenzen ist derselbe geblieben, schließlich arbeiteten dieselben Leute wie in Teil 3 und 4 wieder daran. Bekannte Schauspieler gibt es auch diesmal wieder: Tom Wilson kehrt als Maniac wieder und Mark Hamill verkörpert wieder Commodore Blair.

 

Die AliensEr hat das Fliegen aufgegeben und entwickelt neue Schiffe. Unter anderem wirkte er tatkräftig an der TCS Midway, dem neuen Trägerschiff des Spiels, mit. So kehren auch andere bekannte Persönlichkeiten wieder, wie z.B. Hawk, der damals lange für die Borderworlds gekämpft hatte. Dekker, der actionverliebte Marine ist auch wieder dabei und ebenso Rachel Coriolis, die als Mechanikerin auf der TCS Victory unglaubliches geleistet hatte. Neu sind Patricia Drake, von der man auf der TCS Midway von nun an die Missionen zugeteilt bekommen wird, und Calvert, eine extrem ehrgeizige Soldatin, die nach Ruhm auf dem Schlachtfeld sucht. Der Spieler bleibt letztlich wieder ein männlicher Darsteller namens Casey.

 

Das bedeutet natürlich auch, daß man endlich die ganze Last der vergangenen vier Teile los ist und als Neuling von der Akademie wieder frisch von vorne beginnen kann. Kilrathi gibt es aber trotzdem wieder. Dazu haben sie in der Vergangenheit eine viel zu gute Persönlichkeit bekommen, als daß man diese Rasse unter den Tisch fegen könnte. Vor allem im Simulator kann man nun an den Katzen seine Kampftechnik ausfeilen. Aber sie sind nicht die Bedrohung, die die Menschheit erwartet. Zu diesem Zweck wurde eine völlig neue Rasse auserkoren, die bis jetzt noch namenlos ist. Ihre Schiffe sehen auch nicht mehr wie konstruierte Raumschiffe aus, sondern eher, als wären sie lebendige Organismen.

 

Doch nun zum Plot: Nach einiger Zeit des Friedens rüstet plötzlich die Kilrathische Flotte wieder auf, und verläßt samt und sonders den neuen Heimatplaneten in Richtung Föderation. Eilig wird ein Spähtrupp zusammengestellt, der den Kilrathi entgegenfliegen und die Situation untersuchen soll. Bei ihrer Ankunft findet der Trupp allerdings nur die Überbleibsel der völlig zerstörten Flotte vor. Von den Angreifern fehlt jede Spur. Man erfährt auch von einer Prophezeiung Sivars, des Gottes der Kilrathi: Einer der das Herz eines Kilrathi hat, aber kein Kilrathi ist, wird eine Zeit großer Dunkelheit für das Universum beginnen. Klar, daß hier Blair gemeint ist. Mit dieser unglaublichen Neuigkeit werden nun die Rekruten der Föderation konfrontiert und damit beginnt auch die erste Mission für den neuen Kadetten Casey. Hauptsächlich soll man dann Informationen sammeln und stellt dabei erschreckt fest, daß diese Rasse schier unbesiegbar scheint. Vor allem ihre größeren Schiffe verfügen über eine noch nicht dagewesene Feuerkraft. Wie man in den Missionen dann feststellt sind die Kreuzer der Außerirdischen tatsächlich nur mit der richtigen Strategie ausschaltbar.

 

Der "Arrow" kommt zurückAuch bei den kleinen Schiffen hat sich viel getan. Mitunter kommt es nun vor, daß sich bestimmte Schiffstypen zu einem größeren Formieren und ganz ungeahnte Fähigkeiten entwickeln. Die Ja-oder-Nein Entscheidungen sind aus den Filmen wieder verschwunden, da der junge Casey ja nichts zu entscheiden hat. So ist es nur konsequent, daß man im Spiel einige Fakten erst sehr spät erfährt. Die Story läuft letztendlich drauf hinaus, daß die Aliens durch irgendein Tor aus einer anderen Dimension zu uns kommen, und dieses vernichtet werden muß. Bis dies jedoch gelingen kann sind noch einige Beförderungen abzuholen und Kämpfe zu bestehen. Auch bei den Raumkämpfen ist man wieder zu den ersten Teilen zurückgegangen. So entscheiden eher einzelne präzise Treffer einen Zweikampf, als ein Dauerfeuer.

 

Kreuzer sehen etwas besser ausAuch die Künstliche Intelligenz der Flügelmänner und Frauen wurde verbessert, so daß man schon aufpassen muß, um nicht zuviele Abschüsse an den Flügel abzugeben. Außerdem gehen vor allem spätere Missionen größere Schlachten vor sich, in denen sich schonmal 30 Schiffe tummeln können. Nicht nur diese Menge an Schiffen fordert dann eine 3D-Karte, sondern auch die vielen Spezialeffekte mit denen diese Weltraumsimulation garniert ist. Spielbar bleibt es zwar auch ohne, aber nur halb so lustig. Danke der fünf Schwierigkeitsgrade ist es auch für jeden zu schaffen, wobei für den Dauerspielspaß schon auf der Standardeinstellung "Ass" geflogen werden sollte.

 

Mehr HintergrundEin Wehmutstropfen bleibt dennoch: Die versprochene Multiplayerunterstützung blieb aus und das Ende der bisherigen Story ist etwas unbefriedigend. Commodore Blair verbleibt bei der Zerstörung des Dimensionstores auf demselben und wird für Tot erklärt. Sonst erfährt man nur, daß die Aliens wohl wiederkommen werden. Nun weis man als Spieler zwar, daß noch 2 Teile an Prophecy anschließen werden, ein großer Trost ist dies jedoch nicht.

Spielerisch ist Prophecy sicherlich ein erneutes Meisterwerk von Origin, nur die Story ist etwas dünn. Man hätte in denselben Filmsequenzen mehr rüberbringen können. Weiter gehts dann wohl in "Wing Commander Prophecy 2: Die Rückkehr"...

 


Last updated: 11.09.1997, Total 5 times